Darf Alkohol Teil Ihres Ernährungsplans sein? Die Wahrheit über die beliebtesten Alkoholika

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Ist Rotwein gut für Ihre Gesundheit? Regt Champagner Ihr Gedächtnis an? Wie wirkt Alkohol bei einer Diät? Hier stellen wir Tatsachen rund um den Alkohol dem Mythos darum gegenüber.

Man hat das Gefühl, dass Alkohol niemals an Aktualität einbüßen wird. Zudem ist der Mythos Alkohol sehr stark. Mal wird darüber berichtet, wie schädlich er ist, mal wird wissenschaftlich bewiesen, dass er zu den Superfoods gerechnet werden kann. Was davon stimmt nun? Ist Alkohol ein Stärkungsmittel oder einfach nur Gift?

Die Wahrheit ist: beides trifft zu.

Es gibt Anhaltspunkte, dass sich regelmäßiger, aber moderater Genuss von Alkohol günstig auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt und wahrscheinlich gut gegen Diabetes Typ 2 und Gallensteine ist.

Doch bei Steigerung der Alkoholmenge nehmen die Leber und das Herz Schaden und das Risiko für Brustkrebs wächst – abgesehen von Depressionen, einer erhöhten Bereitschaft zu Gewalt und einer höheren Unfallrate, die durch Alkohol verursacht werden.

Wie viel sollten Sie also auf längere Sicht trinken? Und gibt es bestimmte alkoholhaltige Getränke, die für Sie besser als andere sind?

Rotwein

Rotwein wurde lange Zeit als Gesundheitstrank gepriesen. Wissenschaftler führen immer wieder gern an, dass Franzosen viel Butter und Käse essen, die Anfälligkeit für Herzkrankheiten jedoch vergleichsweise niedrig ist. Der Rotwein soll dabei eine ausgleichende Rolle spielen. Sie gaben diesem Mythos sogar einen eigenen Namen: französisches Paradoxon.

Einige Wissenschaftler glauben, dass vor allem Rotwein gesundheitsfördernd ist. Andere sind der Meinung, dass alle niedrigprozentigen Getränke das Herz-Kreislauf-System positiv unterstützen, sofern sie mäßig genossen werden.

Problematisch dabei ist, dass keine Einigung über den Begriff „mäßig“ besteht. Eine Studie der Universität Sussex befasste sich mit staatlichen Empfehlungen zum Alkoholgenuss in 57 Ländern. Das Ergebnis: Die Empfehlungen unterschieden sich erheblich.

In manchen Ländern wird empfohlen, mindestens einen alkoholfreien Tag in der Woche einzulegen. Aber nicht in allen Ländern. Einig ist man sich auch nicht darüber, ob für Frauen die gleiche Höchstmenge gelten soll wie für Männer. 8 der 27 EU-Mitgliedsstaaten haben keine klaren Richtlinien zum Alkoholgenuss herausgegeben.

Diese Uneinheitlichkeit erschwert die Erforschung, ob Alkohol vorbeugend gegen Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gallensteine und Diabetes Typ 2 wirken kann.

In einem Punkt stimmen die Wissenschaftler überein: Nur am Wochenende (eventuell größere Mengen) Alkohol zu trinken und während der Woche darauf zu verzichten, hat keinen gesundheitsfördernden Effekt. Wenig und regelmäßig sei der bessere Weg.

Alkohol Ernährung Diät

Hochprozentiger Alkohol

Was die Gesundheit und den antioxidativen Effekt betrifft, so können hochprozentige Getränke gegenüber Bier und Wein nicht punkten, sind allerdings kalorienarm (meist weniger als 60 Kalorien pro Flasche). Wenn Sie besonders auf den Kaloriengehalt achten oder eine Diät durchführen, bietet sich für Sie ein alkoholisches Mixgetränk aus nur zwei Komponenten an.

Bier

Bier hat in der Regel mehr Kalorien als Wein. Leichtbier allerdings bringt es auf weniger als 100 Kalorien pro Flasche.

Bier weist aufgrund seines Hefegehalts einen hohen Anteil an B-Vitaminen auf. Naturtrübes Bier hat einen hohen Gehalt an Vitamin B3 (unterstützt die Zellreparatur), B6 (lindert das prämenstruelle Syndrom) und Folsäure (beugt Darmkrebs vor).
Im Bier sind weitere gute Inhaltsstoffe verborgen. Die darin enthaltenen Ballaststoffe zum Beispiel wirken leicht abführend. Untersuchungen lassen vermuten, dass sie Gallensteinen und der Alzheimerschen Krankheit vorbeugen sowie die Knochendichte verbessern. Dennoch ist Vorsicht geboten: Ein Zuviel davon erzeugt den gegenteiligen Effekt.

Cocktails

Sollten Sie bei Cocktails nur an Spirituosen und Fruchtsaft denken, werden Sie eine herbe Enttäuschung erleben. Diese köstlichen Mischgetränke aus meist mehr als zwei Zutaten können äußerst kalorienreich sein.

Meist lässt sich für Sie nicht überschauen, wie viel Kalorien in Ihrem alkoholischen Mischgetränk stecken. Die Piña Colada, dieser süße und cremige Cocktail, zum Beispiel kann bis zu 600 Kalorien enthalten.

Ein typischer Mojito dagegen weist etwa 170 Kalorien auf, was ihn zu einer gesünderen Cocktail-Variante macht. Ein Martini schneidet bei den Kalorien noch besser ab: Mehr als 130 werden es nicht sein, sofern es der Barkeeper nicht zu gut mit Ihnen meint.

Champagner

Überraschenderweise zeigten Studien, dass das Raumgefühl (die Einschätzung der Umgebung und die Ausführung komplexer Aufgaben und Berechnungen) nach dem Genuss von Champagner gesteigert wird.

Da er weniger Kalorien als Rot- und Weißwein hat und vorwiegend in kleinen Mengen angeboten wird, schneidet er in Punkto Gesundheit und bei einer Diät nicht so schlecht ab.

Für Champagner spricht auch, dass er die Herztätigkeit ebenso unterstützt wie Rotwein, denn er wird aus roten und weißen Trauben gekeltert. Darüber hinaus enthält er Polyphenole, die antioxidative Eigenschaften haben und blutdrucksenkend wirken.

Rotwein übertrifft Champagner in einem Punkt: Er enthält Flavonoide, die ebenfalls antioxidativ wirken und damit nochmals die Gesundheit fördern.

Würden Sie Erdbeeren in Ihrem Champagner einlegen, wäre wieder Gleichstand zwischen beiden Getränken erreicht, denn nun könnte auch der Champagner mit Flavoniden aufwarten.

Zu Ihrer Beruhigung möchten wir noch anfügen, dass die erschwinglichen Brüder des Champagners – Prosecco und Cava – über die gleiche gesundheitsfördernde Wirkung verfügen.

Mäßigung ist das Zauberwort, um die gesunde Seite des Alkohols zu entdecken. Versuchen Sie, bei einer Party gleichermaßen auf alkoholische als auch auf alkoholfreie Getränke zurückzugreifen. Kohlensäurehaltiges Mineralwasser mit Limone wirkt genauso elegant wie Gin Tonic, nur bleiben Sie Herr Ihrer Sinne und führen Ihrem Körper genug Flüssigkeit zu, während die anderen anwesenden Herren der Schöpfung (die Damen hoffentlich nicht) direkt auf einen Kater zusteuern - sie werden dem Mythos Alkohol schließlich unterliegen.

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