Wie gesund ist eine glutenfreie Ernährung?

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Beim Thema „glutenfreie Ernährung“ scheiden sich die Geister - wie gesund ist diese Ernährungsweise wirklich?

Gluten. Einst ein harmloses, in Weißmehl oder anderen Getreidearten enthaltenes Protein und heutzutage der Inbegriff für schlechtes, unreines und dickmachendes Essen. Manche betrachten Gluten bereits als eine Art Feind für die Gesundheit.


Wie schlecht oder gut ist eine glutenfreie Ernährung aber wirklich?

Brot, Kuchen, Ostereier, Chicken Nuggets: Weltweit wird der Markt für glutenfreies Essen bis zum Jahr 2020 auf unglaubliche 7.59 Milliarden US Dollar geschätzt - am schnellsten wächst die Nachfrage in Europa. Restaurants, die keine glutenfreien Gerichte anbieten, müssen sich sputen. Mittlerweile kann man sogar glutenfreie Ferien genießen!


Früher war glutenfreie Ernährung nur für jene Menschen wichtig, die an Zöliakie (1 von 100 Menschen) leiden. Zöliakie ist eine Autoimmunkrankheit, bei der es bei der Anwesenheit von Gluten zur Zerstörung des Darmtraktes kommt. Diese Krankheit führt zu einer mangelnden Nährstoffaufnahme aus dem Verdauungstrakt, steigert das Risiko für Osteoporose, Unfruchtbarkeit und sogar Krebs. In manchen Fällen hilft nicht mal eine glutenfreie Ernährung, um die Probleme, die durch Zöliakie entstehen, aus dem Weg zu räumen. Zwischen zwei bis vier Prozent der an Zöliakie erkrankten Menschen leiden an einer refraktären Zöliakie, wo der Darm so beschädigt ist, dass eine glutenfreie Diät allein nichts mehr hilft.


Wir Menschen haben uns jahrhundertelang von Gluten ernährt, welches aus zwei Proteingruppen besteht - Gliadin und Glutenin. Diese verbinden sich, wenn Mehl und Wasser zu einem klebrigen Teig vermengt werden. Für viele Menschen ist die glutenfreie Ernährung heutzutage Teil eines „gesunden Lebensstils“ die den Gewichtsverlust unterstützt, Blähungen und Müdigkeit reduziert und sogar Autismus heilt (für diese Information gibt es wenig handfeste Beweise, aber eine Menge medialer Berichte).


Dr. Daniel A. Leffler, Medizinprofessor an der Universität von Harvard rät von einer glutenfreien Ernährung ab, wenn man nicht gerade an Zöliakie oder an einer Lebensmittelallergie leidet. Er meint: „Menschen, die auf Gluten sensibel reagieren, werden sich durch eine glutenfreie Ernährung besser fühlen. Aber der Großteil der Menschen wird daraus keine Vorteile ziehen können. Man verschwendet lediglich Geld, da diese Produkte sehr teuer sind.“


Sollten Sie dennoch das Gefühl haben, eine glutenfreie Ernährung wäre besser für Sie, so können wir die folgenden Schritte empfehlen:


1. Buchen Sie einen Termin bei Ihrem Allgemeinmediziner.

Sprechen Sie mit ihm über Ihre Symptome und fordern Sie einen Bluttest. So kann man den Zustand der Antikörper bei der Präsenz von Gluten im Blut überprüfen. Wenn sich zeigt, dass diese Werte erhöht sind, dann wird Ihr Arzt einen Termin für eine Endoskopie vereinbaren, um den Darmtrakt zu untersuchen.


2. Hören Sie nicht auf, Gluten zu essen, bis Sie die endgültigen Testergebnisse haben.

Wenn Sie während Ihrer Testphase auf Gluten verzichten, ist es nämlich unmöglich herauszufinden, ob Sie an Zöliakie oder an einer Intoleranz leiden.


3. Die medizinische Diagnose fiel positiv aus? Informieren Sie sich!

Finden sie heraus, welche Lebensmittel Sie vertragen und welche Sie nicht vertragen. Dabei handelt es sich nicht nur um Brot, Pasta und Pizza. Gluten versteckt sich nämlich manchmal auch in anderen Produkten, wie in Suppenwürfeln oder Lippenstiften. Dabei können unsere Ernährungsexperten weiterhelfen!


4. Schaffen Sie sich eine glutenfreie Umgebung

Gluten haftet gerne. Das bedeutet, dass Sie alle Töpfe, Pfannen und Backbleche, mit denen Sie in der Vergangenheit gebacken oder gekocht haben, ersetzen sollten. Wenn Sie keine Spülmaschine besitzen, dann reinigen Sie Ihre Küchengeschirr am besten mit einem extra Topfreiniger bzw. Scheuerlappen.


5. Sprechen Sie mit Familienmitgliedern, Freunden, Mitbewohnern und Kollegen.

Wie schon berichtet, sind viele Menschen bei diesem Thema irritiert. Die eigentliche Intoleranz bzw. Krankheit ist nämlich irgendwann und irgendwo in der Welt der Ernährungstrends in den Hintergrund gerückt. Machen Sie Ihren Lieben klar, dass sie ihr Essen von Ihrem fern halten müssen, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden. Man sollte auch keine glutenfreie Butter auf ein normales Toastbrot streichen oder den gleichen Behälter für normale und für glutenfreie Pasta verwenden. Sogar der kleinste Krümel kann schon eine Reaktion bei Zöliakie-kranken Menschen auslösen.


Sollten Sie jedoch nicht an Zöliakie leiden bzw. eine Intoleranz haben, so spricht nichts dagegen weiterhin glutenhaltige Lebensmittel zu konsumieren. Wie immer gilt auch hier - Es kommt auf die Menge an. Folgen Sie bereits einer ausgewogenen, gesunden Ernährung, sind Sie bereits auf dem richtigen Weg.


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