Wie steht es um das Thema Gesundheit in Europa

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Wie steht Europa zum Thema Gesundheit und Fitness? MD Thordis Berger hat jüngste Studien dazu näher beleuchtet, um uns einen Einblick zu geben.

Eine neue europäische Sozialstudie (European Social Survey, ESS), die im Oktober 2016 veröffentlicht wurde, vergleicht die Einstellung zur Gesundheit in über 21 europäischen Ländern.

Die Autoren haben herausgefunden, dass Werbung für einen gesunden Lebensstil alleine keine ausreichende Strategie darstellt, um gesundheitliche Probleme zu reduzieren, und dass diese außerdem durch Maßnahmen der Einkommensverteilungspolitik und durch verbesserte physische Arbeitsbedingungen unterstützt werden sollten.

Depression und Kopfschmerzen
Unter den deutlichsten Erkenntnissen zeigt sich, dass Frauen in Europa eher an Depressionen und starken Kopfschmerzen leiden als Männer.

In allen 21 europäischen Ländern haben Frauen mehr über Symptome von Depression berichtet, als ihre männlichen Landsleute, manche dieser Länder weisen diesbezüglich massive Diskrepanzen auf.

Die gewaltigsten Diskrepanzen hat man in Portugal (30.9% der Frauen im Vergleich zu 15.8% der Männer), Polen (25.3% im Vergleich zu 11.3%), Spanien (24.7% im Vergleich zu 12.8%) und Deutschland (20.2% im Vergleich zu 9%) entdeckt.

Rauchen
Wenn man sich die Raucherquote genauer ansieht, dann entdeckt man erhebliche geschlechterspezifische Unterschiede: die 13 höchsten Raucherquoten sind männlich und am meisten davon sind Männer in Litauen (48,8%) und Ungarn (41.3%) betroffen.

Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass die Raucherquote (Ergebnisse entstanden durch Selbstauskünfte der Teilnehmer) in Nordeuropa, in England und Irland viel niedriger und in Zentral- und Osteuropa beträchtlich höher unter Männern ist.

Wenn man die Raucherquote von Männern und Frauen kombiniert, dann besitzt Schweden mit unter 15% den geringsten Anteil an Rauchern.

In Österreich, Polen und Israel ist der Anteil der Raucher, die 20 oder mehr Zigaretten an einem normalen Tag rauchen, speziell hoch.

Übergewicht
In allen 21 Ländern sind es am ehesten Männer, die davon berichten an Übergewicht zu leiden. Die höchste Anzahl findet sich mit 67,4% in Tschechien, 63,8% in Ungarn und 61.2% in Slowenien.

Die niedrigste Fettleibigkeitsquote von Menschen, die sich als übergewichtig bezeichnen, findet man in der Schweiz (29.9%), in Dänemark und Österreich (beide 28.9%).

Körperliche Bewegung
In Bezug auf körperliche Betätigung ist Portugal von all den 21 europäischen Ländern Rangletzter. Nur 13% der portugiesischen Männer und nur über 11 % der Frauen in Portugal trainieren regelmäßig.

Am anderen Ende der Skala befinden sich Finnland, Norwegen, Schweden und Irland, deren männliche und weibliche Bevölkerung die Charts der körperlichen Bewegung anführen.

Alkohol
Wenn man den Alkoholkonsum in allen 21 Ländern genauer betrachtet, dann stellt man fest, dass Männer fast doppelt so viel trinken wie Frauen und der Konsum an einem Wochenendtag fast doppelt so hoch ist wie an einem Werktag.

Die Anzahl der Alkoholeinheiten ist speziell hoch in Irland, während man in Israel und Zentral- und Osteuropa (speziell Frauen) häufiger aber dafür kleinere Mengen trinkt.

Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass diese Studie Akademikern und politischen Entscheidungsträgern umfangreiche Daten liefern und ihnen beim Beleuchten von Unterschieden und bei der Findung von möglichen Gründen behilflich sein könnte. Sie erhoffen sich, dass dadurch neue Möglichkeiten für eine gemeinsame Zusammenarbeit zwischen den Sozialwissenschaften und der Medizin entstehen.

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